Menschen

Der zweite Frühling des Sportlers

Magnolien im Frühling

Im Laufe des Sportlerlebens kommt jeder einmal an den Punkt, an dem die Luft raus ist. Was einst noch begeistert hat, ist dann nur noch Pflicht oder reizt nicht mehr, weil man für sich alles Machbare erreicht hat. Nur noch trainieren, um am Ende alten Leistungen hinterher zu trauern oder im Wettkampf als Freilos gehandelt zu werden, ist nicht gerade motivierend. Also aufhören, Flügel hängen lassen und dick und fett werden? Auch eine Lösung, wenn auch die denkbar schlechteste…

Auf zu neuen Ufern

Wer sich weiter beweisen will, sollte es tunlichst einmal mit einer neuen Sportart probieren. Dies kann z.B. etwas sein, was einen schon immer gereizt hat und wobei man neue, ungewohnte Fähigkeiten erlernt, was wiederum fortlaufend Erfolgserlebnisse beschert. Oder man sucht sich eine neue Sportart, für die durch die vorher trainierte Sportarb bereits körperliche Voraussetzungen vorliegen, die man gut einbringen kann. Hier sollte man jedoch im Vergleich mit langjährigen Vertretern dieses Sports realistisch sein und sich an eigenen Zielvorgaben orientieren, sonst kommt schnell der Frust.

Wissen vermitteln

Ein anderer Weg, um wieder eine Bindung zu seiner Sportart herzustellen, ist die Aufnahme einer Trainertätigkeit. Anderen Sportlern - besonders Kindern und Jugendlichen - das A und O eines Sports zu vermitteln, für den man Jahre lang Feuer und Flamme war, kann eine ganz neue, sehr befriedigende Erfahrung sein. Manch einer hat hier seine Berufung gefunden und hat durch seine Schützlinge das erreicht, wovon er selbst immer geträumt hat. Zudem ist es Tatsache, dass man beim Lehren auch lernt und somit selbst auf anderer Ebene wächst. Nicht selten kommt dann „der zweite Frühling“ und mit ihm die Lust, sich nochmal als Aktiver auf die Wettkampfbühne zu begeben. Selbst im fortgeschrittenen Alter gibt es dazu in vielen Sportarten noch Seniorenklassen.

Wer ein Beispiel sucht, wie fit man im Alter noch sein kann, der sollte ich unser Interview mit Johann Martin durchlesen. Johann Martin, mittlerweile über 70 Jahre alt, beweist eindrucksvoll, dass Alter nur ein Zahl und keine festgelegte Grenze ist.

29. Juli 2022

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