Plötzliche Radpanne - was tun und wie vorbereitet sein?
Eine schöne Radtour kann schnell ins Ärgerliche abdriften, wenn das Zweirad plötzlich schlapp macht und man sich bei einer Radpanne gerade mitten in der „Pampa“ befindet. Was nun? Stundenlang heimschieben? Einen ADAC-Hubschrauber anfordern? Bittere Tränen vergießen und im Wald übernachten? Das muss nicht sein, denn wer schlau ist, hat bereits vorgesorgt und weiß, was zu tun ist.
Schäden an Schlauch oder Reifen
- Selbst bei mittleren Distanzen ist eine Luftpumpe und ein Pannenset ein Muss. Auch die Mitnahme eines Reserveschlauches empfiehlt sich, falls das Loch oder der Riss doch größer als erwartet sind. Zudem ist ein Reifen schneller gewechselt als geflickt.
- Bei den Pannensets gibt es zum einen den klassischen Gummiflicken, der nach Aufrauen des Schlauches aufs Loch geklebt wird.
- Für ganz Eilige gibt es auch noch ein Express-Set, welches jedoch eher eine Notlösung und keine nachhaltige Reparatur darstellt.
- Wer wirklich lange Radwanderungen in Regionen mit schlechten Straßenverhältnissen unternimmt, sollte auf alle Fälle auch einen Mantel mitnehmen. Eine faltbare Version wiegt rund 500 Gramm, kann aber wirklich hilfreich sein, wenn der Riss im beschädigten Mantel so groß ist, dass der geflickte Schlauch nach dem Aufpumpen aus dem Loch quillt.
- Bei Gruppentouren empfiehlt es sich, das Reparaturmaterial auf die Gruppe zu verteilen. Dabei sollte man jedoch darauf achten, ggf. auch mehrere Schlauchgrößen mitzunehmen, wenn in der Gruppe unterschiedliche Felgengrößen gefahren werden (z.B. 26 oder 29 Zoll).
- Wer alleine unterwegs ist und dummerweise überhaupt nichts zur Reparatur dabei hat, kann sich auf eine recht rustikale Art und Weise helfen. Anstelle des Schlauches wird der Radmantel mit Grass oder anderem weichen Material ausgestopft. Dies vermeidet irreparable Schäden an der Felge und ermöglicht eine schnellere Heimkehr als Schieben. Dies ist eine Option, wenn einbrechende Dämmerung oder Unwetter ein Faktor sind.
Riss der Kette
Sicherlich ist der Riss der Kette keine alltägliche Panne, aber unbestritten eine sehr unangenehme. Ohne Kette geht gar nichts, da sie ja die Verbindung zwischen Antrieb und Hinterachse herstellt. Hier hilft nur ein Reparaturset, welches auch ein Kettennietgerät inklusive Kettenschloss beinhaltet. Damit lässt sich da beschädigte Glied auswechseln und die Kette mittels Kettenschloss wieder verbinden. Dies sollte man jedoch vorher zumindest einmal geübt haben.
Empfehlenswerte Anschaffungen im Überblick
Für die Vermeidung von Pannen und die Behebung Selbiger muss man nicht viel Geld ausgeben. Folgende nützliche Hilfsmittel sollte man sich einmal anschauen:
- Marathon Plus von Schwalbe*. Ein nahezu unzerstörbarer Reifen mit einem Pannenschutzgürtel aus hochelastischem Spezialkautschuk.
Preis: 37,55 Euro - Multitool mit Kettennieter von SKS*. Die Werkstatt, die in eine Hand passt (Foto zeigt anderes Modell).
Preis: 22,99 Euro - Pannenset*. Reifenheber, Imbus- und Schraubendrehertool, Pumpe und Tasche.
Preis: 21,99 Euro - Reifenflickset*. Der Klassiker.
Preis: 6,49 Euro - Quickpatch Flicken*. Selbstklebend ohne Leim.
Preis: 5,49 Euro - Pumpe „Supershort“ von SKS*. Kompakte Aluminiumpumpe mit integrierter Teleskopfunktion und wechselbaren Ventilaufsätzen. Bis 6 Bar.
Preis: 16,99 Euro
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Fotos: Unsplash, Stefan Mothes
06. Juli 2022