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Garmins neues Flaggschiff: Die Fēnix 5

Früher sagte man Pulsuhr, heute heißt es „Smartwatch“. Im Fall der neuen Garmin Fēnix 5* trifft dieser Begriff jedoch zu, denn diese Uhr ist wirklich „smart“ und mehr als eine Sportuhr zur Pulsmessung. Optisch wirkt sie weniger wie ein Sportgerät, eher wie eine hochwertige Armbanduhr. Besonders, wenn statt des Silikonarmbandes, das Edelstahlarmband angelegt wird. Optional gibt es auch Armbänder aus Leder. Der Wechsel ist über das „Quickfit“-System in Sekundenschnelle erledigt. Das Display, welches von einer Stahl-Lünette umfasst wird, lässt sich auch bei Sonneneinstrahlung sehr gut lesen. Was die Uhr neben ihrem respektvollen Auftreten noch zu bieten hat, erfahrt ihr nachfolgend.

Sportfunktionen

Garmins Fēnix 5

Die Fēnix 5 misst, im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Modellen, den Puls über optische Sensoren am Handgelenk. Damit funktionieren sämtliche Messungen an Land mit Ausnahme der Funktion „HFV-Stresstest (Herzfrequenzvariabilität)“. Hierfür bedarf es eines Brustgurtes, der separat zu erwerben ist und über Bluetooth angesteuert wird. Für Schwimmer bzw. Triathleten gibt es noch einen spezielleren Brustgurt. Unterstützt wird bei der Messung eine Vielzahl von sportlichen Aktivitäten, die sich im Menü als Favoriten anlegen lassen. Je nach Sportartprofil werden die verbrauchten Kalorien geschätzt bzw. das GPS an- bzw. ausgeschaltet. Weitere Sportarten lassen sich hochladen oder online konfigurieren. Je nach Sportart gibt die Uhr z.B. Auskunft über Herzfrequenz, Geschwindigkeit, Kalorienverbrauch, gelaufene Zeit und Distanz. Auch der aktuelle VO²max (maximale Sauerstoffaufnahme je Minute und Kilogramm Körpergewicht) wird hier mit angezeigt (und kann jederzeit abgerufen werden). Bei Outdooraktivitäten kann zudem zur Kartenansicht gewechselt werden. Nach jeder Aktivität erstellt die Uhr eine Zusammenfassung und gibt über Trainingseffekte, Erfolge (z.B. schnellste Zeit auf 5 km)  und empfohlene Erholungszeiten Auskunft. Über die Software „Garmin Connect“ können Trainingspläne selbst erstellt werden und auf die Uhr übertragen werden. Vordefinierte Trainingspläne können ebenfalls genutzt werden. Bei jedem Trainingsprofil lassen sich zudem die angezeigten Elemente verändern, neu anordnen, entfernen oder man kann neue Infos hinzunehmen. Alarme (bei Erreichen es definierten Pulswertes, Hinweis auf Flüssigkeitsaufnahme) lassen sich ebenfalls festlegen. Zur Nachbereitung werden alle Trainingsdaten online in einem Kalender erfasst. Dort können auch ergänzende Infos eingetragen werden (Tagesgewicht, Befinden bei Lauf, Trainingspartner).

Fitness-Tracker

Garmins Fēnix 5

Auch außerhalb des Trainingsmodus erfasst der Pulssensor alle ein bis zwei Sekunden die Herzfrequenz. Dadurch kann die Entwicklung des Ruhepulses ermittelt werden, was ein Indikator für die Verbesserung der Leistungsfähigkeit oder Übertraining sein kann. Die Auswertung erfolgt dabei als Grafik, welche die zeitliche Entwicklung zeigt. Wer die Uhr nachts trägt, erfährt zudem mehr über seine Schlafqualität (Bewegungen im Schlaf, Tiefschlaf, Wachphasen). Neben der permanenten Pulsmessung (lässt sich abschalten) misst die Uhr auch die Anzahl der zurückgelegten Schritte bzw. die Bewegungen des Trägers. Auf Basis der Personenangaben legt die Uhr damit ein Tagesziel fest. Bei Erreichen vibriert die Uhr und auf Display erscheint ein kleines Feuerwerk.

GPS-Kartenfunktionen

Die Fēnix 5 ist natürlich kein vollwertiges Navi, besitzt aber einige sehr nützliche Funktionen. So kann man sich z.B. in unbekanntem Gelände einen Rundkurs in verschiedenen Distanzen vorschlagen. Die Uhr erstellt daraufhin mehrere Vorschläge, die ich vorher durch Länge und Wunschrichtung präzisiert habe. Gerade im Urlaub eine sehr nützliche Funktion. Sämtliche gelaufene, gefahrene oder gewanderte Strecken werden natürlich online über Garmin Connect archiviert. Navigieren kann man mit der Uhr nicht durch Eingabe einer Adresse, sondern nur durch „points of interest“, also öffentliche Adressen. Restaurants und Tankstellen können so gefunden werden. Garmins Uhr unterstützt auch routingfähige Fahrradkarten, welche den Vorteil haben, dass auch über kleinere Wege und Straßen navigiert wird, die Autos nicht zugänglich sind.

Sonstige Funktionen

Wo fängt man, wo hört man bei dieser Fülle an Optionen auf? Die Fēnix 5 verfügt sowohl über einen Kompass, Höhenmeter als auch Barometer. Letzter zeigt zuverlässig Veränderungen an und gibt sogar Unwetterwarnung. Weckfunktion, Timer und Stoppuhr sind zu erwartende Basisfunktionen. Keineswegs Standard sind W-LAN und Bluetooth-Funktionen. Damit können regelmäßige Updates durchgeführt werden und das Smartphone angesteuert werden. Wer es braucht, kann mit der Uhr sogar Emails und SMS empfangen. Wer sich mit der Fēnix 5 intensiver beschäftigt, wird sicherlich noch eine ganze Menge mehr Spielereien und nützliche Extras finden. An Funktionsumfang und Einstellmöglichkeiten mangelt es dieser Uhr definitiv nicht.

Fazit

Mein persönlicher Eindruck ist größtenteils positiv. Überrascht war ich von der extrem langen Akkulaufzeit. Einmal aufgeladen, kann ich die Uhr tagelang benutzen. Nur permanente GPS-Funktionen zehren an der Laufzeit. Wer dies jedoch nur einmal täglich bei seinem Lauf nutzt, wird dies nicht so massiv zu spüren bekommen. Zudem lässt sich die Uhr auch komplett abschalten. Auch die Armbandwechsel-Funktion fand ich klasse. Beim Laufen brauche ich kein Edelstahlarmband und im Alltag möchte ich nicht wie ein Jogger aussehen. Auch die W-LAN Funktion ist praktisch. Einmal Netz eingegeben, aktualisiert sich die Uhr in Reichweite von selbst. Die Navi-Funktion ist zwar eingeschränkt, für eine Uhr jedoch exzellent gelöst und durchaus praktisch. Die Aufzeichnung des Ruhepulses hat mich genauso überzeugt, wie die Möglichkeit, herauszufinden, wie oft ich mich nachts im Bett wälze und wann meine Tiefschlafphasen sind. Sehr gut fand ich zudem die zahlreichen Einstellmöglichkeiten um Anzeige und Funktion auf meine Bedürfnisse anzupassen. Dies ist vorbildlich.

Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich die Menüführung, die teilweise verschachtelt und nicht immer intuitiv zu erfassen ist. Man gewöhnt sich jedoch schnell daran. Aufgefallen ist mir auch, dass bei Angabe des Trainingszustandes keine Aktivitäten außerhalb der Sportprofile erfasst werden. Wenn ich z.B. jeden Tag drei Stunden lang mit durchschnittlich 140er Puls Holz hacke, aber keinen „offiziellen“ Sport aufzeichne, zeigt die Uhr meinen Trainingszustand als „unproduktiv“ an. Generell hätte ich mir bei der Auswertung der sportlichen Aktivitäten etwas mehr Informationen gewünscht. Allerdings ist die Fēnix 5 keine Uhr für Anfänger, also lassen wir diesen Punkt. Kritik verdient in Teilbereichen jedoch die Pulsmessung über das Handgelenk. Im Alltag und beim Laufen funktioniert die Messung einwandfrei. Beim Radfahren (zumindest bei hohem Tempo) treten jedoch Fehler auf und Puls wird oft viel zu niedrig angezeigt. Bei Intervalltraining mit Kettlebells zeigte mir die Uhr ohne Ausnahme Werte kurz über Ruhepuls an, während ich fast auf dem Zahnfleisch ging. Da half auch Handgelenk trocknen und Uhr straff anlegen nichts. Ob der Sensor mit Fahrtwind bzw. zu viel Schweiß nicht klarkommt? Hhmm. Die Uhr ist top, aber das ist ein kleiner Wermutstropfen. Diesen kann man aber durch den Erwerb des passenden Brustgurts beheben. Dies würde ich generell empfehlen. Die Kosten hierfür betragen in Relation etwas mehr als 10% des Kaufpreises der Uhr. Dies sollte für all Jene, die von der Fēnix 5 begeistert sind, noch verhältnismäßig sein. Für Triathleten und Schwimmer ist ein spezieller Brustgurt sowieso Pflicht, da eine Handgelenkmessung unter Wasser generell technisch nicht möglich ist.

Modellinfo

Bei der getesteten Uhr handelt es sich um das Modell Garmin Fēnix 5X Saphirglas (Hersteller-Referenznummer: 010-01733-03). Diese wird von Garmin für 899,- Euro angeboten. Sie ist mit 51cm Durchmesser das größte Modell der 5er Reihe und unterscheidet sich von den anderen Modellen durch vorinstalliertes Kartenmaterial, kratzfestem Saphirglas und zwei austauschbare Armbänder (Silikon und Edelstahl). Wem die Uhr zu wuchtig ist, der kann mit der 5S auf ein deutlich schlankeres und leichteres Modell zurückgreifen. Goldenes Mittelmaß ist die Fēnix 5.

Fotos: Garmin Deutschland GmbH, Screenshot
Produktmuster: Juwelier Roller

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08. September 2017

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