Menschen

Mein Sport: Rudern

Jan Pötschke über seinen Sport

Jan Pötschke

Im Jahr 1989 wurde ich für die Sportschule (KJS) angeworben und man machte mir anhand vom Paddeln auf dem Gondelteich das Rudern schmackhaft, obwohl ich lieber Handball spielen wollte. Dass Rudern mit Gondeln gar nichts zu tun hat, habe ich zu spät erkannt und war dem Sport schon verfallen. Als Aktiver sammelte ich Medaillen bei Deutschen Meisterschaften, Juniorenweltmeisterschaften (2xGold und 1xSilber) und Weltmeisterschaften (Silber und Bronze). Mittlerweile arbeite ich seit fünf Jahren im Hochschulsport der TU Dresden, bin dort für Volleyball, Badminton und den Wasserfahrsport verantwortlich. Letztes Jahr habe ich nach langer Zeit ohne Wettkämpfe wieder selber aktiv ins Geschehen eingegriffen und konnte bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften im Mix-Achter die Silbermedaille gewinnen. Ich gebe auch selbst Ruderkurse für Anfänger und betreue die Wettkämpfer der TU. Selber trainiere ich mit dem »Fledermaus-Achter« und bin Mitglied im Dresdner Ruderverein.

Rudern ist eine Teamsportart, die aus Einzelkämpfern besteht. Aus Achtung vor dem Gegner gibt es im Wettkampf kein Siegertreppchen – man begegnet sich auch dort auf Augenhöhe. Rudern ist Schwerathletik und trainiert als Ganzkörpersportart rund ca. 80 Prozent aller Muskelgruppen. Beim Rudern kann man vom Frühjahr bis in den Spätherbst auf dem Wasser trainieren, im Winter gibt es das Ruderergometer. Trotzdem gibt es nichts Schöneres als am Morgen aufs Wasser zu gehen und im Boot darüber zu gleiten. Rudern hat mich nicht nur physisch weitergebracht, sondern auch psychisch. Meine Trainerin Brigitte Bielig sagte früher immer: »Was nützen 1000 Watt im Ärmel, wenn oben kein Licht brennt«. Das trifft es genau,

Seit 2012 haben wir endlich auch wieder Olympiasieger aus Sachsen. Karl Schulze, Tim Grohmann und Philipp Wende holten in London Gold. Annekatrin Thiele aus Leipzig gewann Silber. Diese Vier wollen auch dieses Jahr Deutschland in Rio vertreten und setzten alles daran, diesen Wahnsinnserfolg zu wiederholen. Ich hoffe, deren Erfolge werden dem Sport weiteren Auftrieb geben. Wer Interesse am Rudern hat, sollte schnellstens den in der Nähe befindlichen Verein anschreiben und einen Termin zum Probetraining ausmachen. Ich kenne Niemanden, der es jemals bereut hat. Im Gegenteil, viele bleiben dieser Sportart bis ins ganz hohe Alter treu.

01. April 2016

Weitere Beiträge zu diesen Themen

Zurück

Weitere Artikel aus dem Bereich Menschen

Interview: Danny MacAskill

mehr lesen >>

Surfen in der DDR - Wie Eigeninitiative zur Leidenschaft wurde

mehr lesen >>

Abenteuer Angeln - Naturliebe und Nervenkitzel

mehr lesen >>

Die Mission: Kill your Idols

mehr lesen >>

Faust des Südens, Bein des Nordens - Ein Sachse im Shaolin Kloster

mehr lesen >>