Unterwegs

Reisebericht: Schottland

Mystische Highlands und wildes Orkney

Schottland

Früh morgens in den Highlands: Ein leichter Nebel zieht durch die Täler und die Sonne steigt am Horizont auf. Der Blick in die Weite, die ursprüngliche Natur und das daraus entstehende Gefühl von Freiheit – das ist es, was mich seit Jahren an diesem Land fasziniert! Schottland ist eine Mischung aus mystischen Orten, wilder Natur und kulturreichen Städten. Kaum ein Land ist so sagenumwoben wie dieses. Die Hochmoore der Highlands, die Geschichten um die Freiheitskrieger, wie z.B. Sir William Wallace, und die spektakulären Küsten bildenden den Grundstein für viele Autoren und Regisseure. So bedienten sich zahlreiche Filme, wie „James Bond Skyfall“, „Harry Potter“, „Der Da Vinci Code“ und natürlich „Braveheart“ der spektakulären Kulissen Schottlands.

So wie jedes Jahr zog es mich wieder nach Schottland. Dieses Mal stand eine ganz spezielle Reise auf dem Plan. Ich wollte die traumhaften Highlands mit der wilden Landschaft von Orkney kombinieren. Über Amsterdam ging es mit KLM direkt nach Inverness, die Hauptstadt der Highlands. Idyllisch gelegen an der Mündung des Ness und mit dem hoch über der Stadt thronenden Castle, ist Inverness perfekt für den Einstieg in diese Reise. Am Abend ging ich noch etwas am Ufer des Ness entlang, um das Panorama der Stadt zu genießen. Das Abendessen genoss ich dann in einem der vielen kleinen, urigen Lokale der Stadt. Entgegen der landläufigen Meinung hat Schottland auch kulinarisch sehr viel zu bieten. Sehr traditionell und immer eine gute Wahl sind „Fish and Chips“.

Nach der Nacht im Royal Highland Hotel und einem sehr guten schottischen Frühstück führte mich die Reise nach Norden. Immer an der Küste entlang, wechselten sich die spektakulären Klippen mit den sanften Ausläufern der Highlands ab. Der Weg führte durch kleine Dörfer, in denen die Zeit still zu stehen schien, vorbei an den berühmten Destillerien, wie der Glenmorangie Distillery, zur Fährhafenstadt Scrabster. Dort wartete schon die North Link Ferry auf mich. Eine eher kleine Fähre mit sehr guter Ausstattung. In der Lounge, die neben einem Sonnendeck auch eine Bar zu bieten hat, lief natürlich, wie soll es anders sein, die Nationalsportart Rugby auf dem großen Flachbildschirm. Am Ende der ruhigen, zweistündigen Fahrt erreichten wir Orkney, genauer Stromness auf Mainland. Orkney ist eine Inselgruppe bestehend aus ca. 70 kleineren Inseln sowie der Hauptinsel Mainland. Hier gibt es auch den kürzesten Flug der Welt – von der Insel Westray zur Nachbarinsel Papa Westray dauert der Flug nur 47 Sekunden!

Die nächsten zwei Tage sollte ich hier auf Mainland verbringen. Hier standen die Schönheit der Natur, vor allem die malerischen Küsten und die Ausgrabungen an der Westküste, im Vordergrund. Ein traumhafter Küstenwanderweg erwartete mich am ersten Tag. Rund um Mull Head an der Ostküste verlief die Wanderung bis zur  Höhle „The Gloup“ – eine spektakuläre Höhle, welche über die Jahre vom Meer in den Fels gewaschen wurde. Nach der Wanderung blieb noch Zeit für einen kleinen Abstecher – es ging zur Highland Park Distillery in Kirkwall. Einen Rundgang mit einer Verköstigung kann ich nur jedem Besucher empfehlen.

Am nächsten Morgen startete ich sehr früh, es gab schließlich viel zu erkunden. So stand „Skara Brae“, eine jungsteinzeitliche Siedlung an der Westküste von Mainland, auf dem Programm. Ihr Alter wird auf etwa 2.500 bis 3.100 vor Christus geschätzt. Diese sehr gut erhaltene Siedlung stellte so manche Theorie über die Geschichte von Orkney und Schottland in Frage. Nur durch Zufall wurde die Siedlung entdeckt, als ein großer Sturm im Jahr 1850 erstmals Teile der Siedlung freilegte.

Nach dem Besuch ging es für mich zum Ring of Brodgar – ein monumentaler Steinkreis, mit 36 noch erhaltenen Steinen, der weitaus größer ist als Stonehenge. Nach einem sehr leckeren Mittagessen, natürlich Fish and Chips, nutzte ich den Nachmittag noch für eine kleine Wanderung auf Hoy. Die nur ca. 3 km von Mainland entfernte Insel lässt sich bequem mit einer Fähre erreichen und bietet für Wanderer und Naturliebhaber perfekte Bedingungen. Meine Wanderung führte mich vom Norden der Insel bis zur Südspitze und wieder zurück – alles in allem 20 km Strecke. Als erstes führt mich mein Weg entlang an den schroffen Klippen des Nordwestens, vorbei an den wundervollen Sandstränden von Radwick Bay hin zum Old Man of Hoy, eine 137 Meter hohe Felsnadel, die sich direkt an die steilen Klippen schmiegt. Der Rückweg zur Fähre führt mich über die sanften Hügel des Inselinneren. Danach fuhr ich zurück nach Stromness und zum ging zum Abendessen in eines der vielen kleinen Lokale der Stadt. Die Lokale in den Hafenstädten sind sehr beliebt. Täglich frischer Fisch und eine traditionelle Zubereitung machen die gemütlichen Lokale zu einem Muss für jeden Besucher.

Am nächsten Tag startete die Fähre schon morgens 6 Uhr. Die Überfahrt war diesmal nicht so ruhig wie die einige Tage zuvor. Der starke Wind und die hohen Wellen machten die zweistündige Fahrt zu einem spannenden Erlebnis. Angekommen in Scrabster sollte die Reise weiter Richtung Süden gehen. Ziel des Tages war Edinburgh. Die Fahrt führte mich vorbei an Inverness zum berühmten Loch Ness, bei dem ein Stopp unvermeidlich war. Die Schönheit der Landschaft, der blau glitzernde See umgeben von den grünen Hügeln mit den vereinzelt aufragenden Burgen, bildeteb ein Panorama wie aus dem Bilderbuch. Egal ob man auf der Suche nach dem perfekten Foto ist oder einfach in einem kleinen Café den Ausblick genießen möchte, hier ist der richtige Ort dafür. Leider musste ich aufbrechen, es wartete noch ein weiterer Höhepunkt auf mich.

Auf meiner Fahrt durch die Central Highlands war ich so von der Landschaft fasziniert, dass ich unzählige Male anhielt, um Fotos dieser malerischen Umgebung zu machen. Nach gut 2,5 Stunden Fahrt kam ich dann in Stirling, dem Tor zu den Highlands, an. Die mittelalterliche Stadt faszinierte mich schon immer und zieht mich bei jedem Besuch erneut in ihren Bann. Wie bei vielen Städten Schottlands entwickelte sich auch Stirling aus einer großen Burg heraus. Erstmals erwähnt im Jahre 655 blickt die Stadt auf eine sehr lange und bewegte Geschichte zurück. Durch die Lage am Fluss Forth kam die Stadt in den früheren Jahren zu sehr viel Wohlstand, der auch heute in der Bauweise der alten Häuser gut erkennbar ist. Aktuell basiert die Wirtschaftskraft Stirlings vor allem auf den fruchtbaren landwirtschaftlichen Flächen, die Schottland zu bieten hat. Bei meinem Rundgang durch die Stadt kam ich natürlich nicht an einem Besuch des Stirling Castle vorbei. Eine Burg, die hoch oben über der ganzen Stadt thront. Im Inneren der Burg gibt es viel zu entdecken, von den aufwendig restaurierten Gemächern der Lords bis hin zum Kerker kann man alles besichtigen. Bei dem Rundgang auf der Burgmauer kann man den Blick etwas schweifen lassen und das malerische Panorama der Highlands genießen. Wenn man Richtung Osten schaut, kann man auch das Wallace Monument entdecken – ein im neugotischen Stil gebauter Turm zum Gedenken an Sir William Wallace. Das innenliegende Museum ist ganzjährig geöffnet. Nach dem intensiven Rundgang durch die Geschichte Stirlings ging es für mich weiter nach Edinburgh, der Hauptstadt Schottlands.

Edinburgh, auch liebevoll die „Diva Schottlands“ genannt, übt schon seit Jahren eine gewisse Anziehungskraft auf mich aus. Die Schönheit Edinburghs liegt in der Kombination vieler kleiner Punkte. Einfach beschrieben würde ich sagen, eine 500.000 Einwohner Stadt mit Kleinstadtcharakter. Ich übernachtete im Jury’s Inn – sehr zentral gelegen ist es das perfekte Hotel, um Edinburgh zu erkunden. Am Morgen des ersten Tages ging ich auf den nahegelegenen Arthur`s Seat, den „Hausberg“ Edinburghs. Die 251 Meter hohe Vulkanformation ist leicht zu besteigen und auch bei den Bewohnern der Stadt ein beliebtes Ausflugsziel. Angekommen auf dem Gipfel wartete ich, bis die Sonne am Horizont erschien und die Stadt unter mir langsam in ein hellrotes Licht tauchte. Man hatte das Gefühl, als würde die Stadt ganz langsam unter den Strahlen der Sonne erwachen. Nachdem ich den Anblick ausgiebig genossen hatte, machte ich mich auf den Weg zurück zum Hotel. Das Frühstück wartete!

Wie für jeden Besucher war auch für mich ein Besuch im Edinburgh Castle Pflicht. Als zentraler Punkt der Stadt thront die Burg erhaben auf dem 80 Meter hohen erloschenen Vulkan. Im Inneren der Burg finden sich sehr viele bis ins Detail restaurierte Räume. Unter anderem kann man bei einem Besuch die Schottischen Kronjuwelen besichtigen, die im Royal Palace ausgestellt sind. Um punkt 13 Uhr gibt es stets einen lauten Knall: Die Festungskanone wird abgefeuert. In früheren Zeiten diente dieses Signal zur Justierung der Chronometer der Seefahrer. Heute ist es eine Touristenattraktion, wobei vor allem die Bilder mit dem Soldaten und der Manöverhülse zu langen Warteschlangen führen. Nachdem ich mir auch die anderen Attraktionen der Burg, wie das Gefängnis, die Militärausstellung, den großen Saal und die St. Margarets Chapel, angesehen hatte, führte mich mein Weg durch die Stadt zum Calton Hill. Vorbei am Schottischen Parlament erklomm ich den kleinen Hügel, auf dem mit dem Nelson Monument eine achte Attraktion wartete. Ganze 143 Stufen galt es zu bewältigen, um danach den traumhaften Blick über die Stadt zu genießen. Mit dem roten Schimmer der Abendsonne über den Firth of Forth neigte sich der Tag den Ende zu, sowie auch meine Reise. Schweren Herzens musste ich mich nach vielen erlebnisreichen Tagen von Schottland verabschieden.

Wer Lust bekommen hat, das wunderschöne Schottland zu entdecken, der kann mich gerne im nächsten Jahr auf meiner Reise begleiten. Bei AT Reisen findet sie sich unter „Mystische Highlands und wildes Orkney“. Eine Reise, die extra zum 20-jährigen Jubiläum von AT Reisen stattfindet. Detaillierte Informationen zum kompletten Angebot an Schottland-Reisen finden sich ebenfalls auf der Webseite des Veranstalters.

Reisebericht & Fotos: Ronny Friedrich

18. August 2017

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