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Hinter den Kulissen: Sportfirmen made in Sachsen

Sportfirmen made in Sachsen

Ein Blick ins Impressum der großen Sportmarken macht es klar. In den Neuen Bundesländern spielt sich nicht halb so viel ab wie z.B. in einem Bundesland wie Bayern, welches mit Adidas, Reebok, Puma, Lowa, Salomon, Ghost-Bikes (usw.) eine Menge namhafter Unternehmen der Sportbranche beherbergt. Aus diesen gewachsenen Strukturen sollte man jedoch nicht zu viel ableiten. Ein Unternehmen wie Adidas ist sicherlich nichts, was ein Existenzgründer in ein paar Jahren aufbaut. Ideen gibt es trotzdem und auch genug Unternehmen vor Ort, die im Sport- und Lifestyle-Sgement neue Projekt realisieren und mit aufbauen. PULSTREIBER möchte euch in dieser Ausgabe vier sächsische Unternehmen und ihre Produkte präsentieren. Gerne führen wir die Reihe in den folgenden Ausgaben fort. Die vorgestellten Unternehmen sind im Bereich Sportmode, Funktionsbekleidung und Getränke tätig und haben alle seit Gründung eine Sportfirmen made in Sachsen gute Entwicklung gezeigt und sich bereits eine solide Anhängerschaft aufgebaut. Ein Blick hinter die Kulissen von Adrenaline - risk is life, Substanz, st.able und Soccas zeigt auf den folgenden Seiten, was es mit der Geschäftsidee auf sich hat und wer sich hinter der Marke und dem Produkt verbirgt.

Risiko heißt Leben: Modelabel Adrenaline

Adrenaline

Viele Menschen gehen ihre gewohnten Wege und schauen nicht nach links, nicht nach rechts und verpassen Chancen, weil die Unsicherheit überwiegt. Doch wieso nicht einen Weg gehen, der »riskant« ist, das Leben aber im positiven Sinn völlig umkrempeln kann? Genau das ist die Philosophie der 24-jährigen Cindy Haak und ihres eigenen Modelabels.

Cindy Haak studiert Modedesign – ihr Kindheitstraum. Mit 17 Jahren begann sie in die Modelbranche einzusteigen. Sie hatte etliche Jobs im Fashionbereich und arbeitete als Model, Friseurin, Stylistin und Visagistin, was ihr half, hinter die Kulissen zu blicken und kreativ zu denken. Als begeisterte Sportlerin und Beobachterin sportlicher Alltagsmode war der Dresdnerin bereits 2013 der Trend zu tief ausgeschnittenen Tank Tops bewusst. Sie spürte, dass dieser Schnitt schon bald ein Renner wird. Dabei stellte sie jedoch fest, dass die herkömmlichen Passformen selten ideal waren. Mal in der Seitennaht zu weit oben, zu tief, der Schnitt zu weit oder zu locker. Warum das Ganze also nicht perfektionieren? Aus diesem blitzartigen Gedanken entstand das Modelabel Adrenalin. Die schnell umgesetzte Gründungsphase war für Cindy Haak eine harte Zeit mit Studium, Nebenjob und vielen Terminen, Shootings und »Rennereien«. Aber das »Baby« war geboren und lernte schnell laufen.

Adrenaline bietet Sportlern die Chance, ihren Lebensweg auf kreative Weise zu zeigen. Die Geschichten dahinter, die Emotionen dabei und die Leidenschaft dafür, vereint Adrenaline in ausdrucksstarken Motiven auf hochwertigen Textilien. Die Kleidung wird zum größten Teil in Deutschland produziert und Jungunternehmerin Cindy Haak legt sehr großen Wert auf die Stoffe, denn »man muss ein Kleidungsstück anfassen und das Gefühl haben, es tragen zu wollen«. In aufwändigen Fotoshootings und Videodrehs visualisiert das Modelabel den einzigartigen Weg eines Sportlers und dessen außergewöhnliche Leistungen, die aus Schweiß, Tränen und jeder Menge Adrenaline bestehen. Und hier kann jeder Teil des Teams werden. Wer es schafft, mit seiner Geschichte und Sportart – ob extrem, emotional oder auspowernd – zu begeistern, erhält die Chance, sich in einer der Kollektionen zu verewigen (Bewerbung im Web). Mehr als ein halbes Jahr ist die Marke nun schon auf dem Markt und hat für diese kurze Zeit einen erstaunlichen Sprung gemacht. Logisch, dass Cindy Haak unheimlich stolz auf ihr Baby ist, auch wenn sie es bis heute selbst kaum glauben kann, ein eigenes Modeunternehmen zu führen. Für die sportliche junge Dame ist es immer wieder ein unbeschreibliches Gefühl, wenn jemand mit einer von ihr entworfenen Mode auf der Straße läuft. Und es sollen täglich mehr werden.

Aktuell gibt es die Kollektionen von Adrenaline nur Online zu kaufen, bald jedoch auch in passenden Stores, die das Label vertreten.

Der Wadenkraftstoff: Sportfunktionsstrümpfe Soccas

Soccas

Soccas ist eine Sportmarke, die 2012 gegründet wurde. Die aktuelle Kompressionsserie »Wadenkraftstoff 21« besteht aus Langsocken, Tubes (Stulpen) und Sondereditionen. Die Sportstrümpfe sind medizinisch zertifiziert und werden in einer sächsischen Strumpfmanufaktur hergestellt. Sie können in allen Sportarten unterstützend eingesetzt werden und darüber hinaus alltägliche Ausflüge beim Reisen, Wandern oder Radfahren angenehmer gestalten. Die medizinische Strumpf-Kompression reduziert die Eigenbewegungen der Unterschenkelmuskulatur, optimiert durch eine höhere Bewegungswahrnehmung die Lauf- und Schrittkoordination und kurbelt die Blutzirkulation im muskelnahen Gewebe an.

Um aus dem sächsischen Chemnitz heraus eine Sportmarke aufzubauen, musste Geschäftsführer Kai Dittrich mit Soccas andere Wege gehen als die »Großen« der Sportbranche. Dittrich sieht es jedoch als Vorteil, dass er eine Nische bedient, dort praxisgerecht experimentieren und sich mit seinen Ideen – nach eigener Aussage – »austoben« kann. Den Bekanntheitsgrad erhöhen und regional mit ausgefallenen Aktionen für Aufmerksamkeit sorgen, das sind die Kommunikationsziele der noch jungen Sportmarke. Ein weiterer Weg der Marke Soccas ist es sicherlich auch, Beziehungen mit regionalen Firmen aufzubauen. Zu den Partnern vor Ort gehören der Dresdner Laufveranstalter Laufszene Events GmbH und die Chemnitzer Werbeagentur Revolte GmbH, mit denen der sächsische Strumpfanbieter immer wieder gute Ideen in die Tat umsetzt. Ein toller Nachweis dieser Konstellation ist der aktuelle Partnerstrumpf der Laufszene Sachsen und Soccas, der von der Revolte GmbH designt wurde. Auf sozialen Medien ist Soccas natürlich auch aktiv. So berichtet beispielsweise auf Facebook der Klingenthaler Marathonläufer Holger Zander (Zweitplatzierter beim Leipzig Marathon 2013) brandaktuell von seinen Trainingsplänen und Wettkämpfen.

Soccas-Artikel können über die Firmenwebseite, über Amazon und in ausgewählten Ladengeschäften bestellt bzw. gekauft werden. Das Verkaufsbüro der Firma befindet sich in der Henriettenstraße 16-18 auf dem Kaßberg in Chemnitz

Schutzpatron zum Anziehen: Kompressionsbekleidung st.able

st.able

Unter st.able versteht sich die innovative Sportbekleidungsmarke der Riedel Textil GmbH, entwickelt und produziert ausschließlich in Limbach-Oberfrohna in Sachsen. Das Unternehmen zählt mit rund 200 Mitarbeitern zu den größeren Unternehmen Sachsens und Deutschlands Textilbranche.

Neben dem Kerngeschäft, der Herstellung von Flächenwaren und Funktionsbekleidung, hat Riedel Textil im September 2014 mit st.able die erste Eigenmarke herausgebracht. Besonders stolz ist das Unternehmen aus dem Chemnitzer Umland darauf, die bekannte HandballIkone, Stefan Kretzschmar, als Markenbotschafter gewonnen zu haben. »Kretzsche« steht wie kaum ein anderer mit Leidenschaft, Engagement und Kompetenz für seine Sportart. st.able kombiniert die Idee des Kinesio-Tapes mit der Wirkungsweise von Kompressionsbekleidung. Basierend auf der Idee des Kinesio-Tapings wurden spezielle Stoffstrukturen entwickelt, welche die Hautoberfläche stimulieren und den Selbstheilungseffekt des Körpers verbessern können. Ein eingearbeitetes Stabilitätsgerüst unterstützt jeden einzelnen Muskel. Zusätzlich wird durch die Kompressionswirkung die Durchblutung gesteigert und somit die Muskulatur effektiver mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Das Abfallprodukt Laktat wird schneller abtransportiert, wodurch die Muskelermüdung hinausgezögert werden kann. Die durch die Funktionsbekleidung verringerten Muskelschwingungen führen außerdem zu einer verbesserten Gelenkstabilität.

Drei Jahre hat es vom Prototyp bis zu den Kollektionen »Patrona« für Damen und »Patronus« für Herren gedauert. Der Name des Produktes steht – »Sankt Ebel« ausgesprochen – für die Idee des Schutzpatrons, kann aber englisch ausgesprochen – also »stable« – durchaus auch für stabil stehen, denn Stabilität ist es, was die »Schutzpatron-Bekleidung« aus Sachsen verspricht. Riedel Textil kann die Vorzüge ihrer innovativen Kollektion guten Gewissens preisen, denn sie hat den Entwicklungsprozess wissenschaftlich begleiten und auch eine Studie zur Funktionalität durchführen lassen. Neben physiologischen Aspekten kann st.able auch mit einem psychologischen Support auftrumpfen. In genannter Studie gaben nämlich auch 75 % der Probanden an, sich beim Ausüben ihrer Sportart »unterstützt und geschützt« zu fühlen.

Die straff sitzende Kompressionsbekleidung von st.able ist sowohl für Frauen als auch Männer erhältlich. Angeboten werden T-Shirts, Tank Tops und Langarm-Shirts sowie lange (Tights) und kurze (Shorts) Hosen. Sämtliche Produkte sind im Onlineshop und direkt im Werksverkauf in Limbach-Oberfrohna erhältlich.

Natürlich wach den ganzen Tag: Funktionsgetränk Substanz

Substanz

Aha, da will also schon wieder jemand die Erfolgsgeschichte der Koffein-Brause mit dem Bullen kopieren. Falsch. Setzen, sechs! Substanz sieht sich nicht als Energydrink, sondern als Funktionsgetränk, welches nicht einen schnellen »Kick« verspricht, sondern ein konzentriertes Wachsein über den ganzen Tag, basierend auf natürlichen Inhaltsstoffen und einer Gesundheitskomponente.

Substanz wurde 2014 von einem Leipziger Startup, der »acofunktion GmbH«, gegründet. Hinter dieser stecken die zwei Absolventen der »HHL Leipzig Graduate School of Management« Maximilian May und Philipp Veit. Dem 29-jährigen Maximilian May kam es dabei zu Gute, dass er durch das elterliche Unternehmen bereits sehr früh mit Gesundheitsprodukten in Berührung gekommen ist. Anlass, selbst mit einem eigenen Produkt in den Markt einzusteigen, gab es bei dem gebürtigen Münchner durch eine wissenschaftliche Studie zur natürlichen Energieerhöhung in der menschlichen Zelle mit Hilfe eines gesundheitsfördernden Nahrungsergänzungsmittels. Während des Master-Studiums an der HHL lernt May seinen späteren Geschäftspartner, den 28-jährigen Philipp Veit kennen. Begeistert von dem Potenzial der Geschäftsidee arbeiteten die beiden Kommilitonen seit Januar 2014 aktiv an der Konzeption des gluten-, laktose- und zusatzstofffreien Funktionsgetränks. Die Markteinführung erfolgte Anfang März 2015.

Die Gründer sehen in Substanz »ein veganes Funktionsgetränk, das Energie und gesundheitsfördernde Wirkung in einer einzigartigen Rezeptur vereint.« Als Grundlage hierfür verwenden die Hersteller keinerlei künstliche Zusätze, stattdessen einen durch Studien getesteten und patentierten fermentierten Inhaltsstoff, der aus zwölf frischen, ökologisch angebauten Früchten, Nüssen und Gemüsearten besteht. Inhaltsstoffe im EnergieKomplex sind neben den patentierten Fermenten auch Guaraná, Isomaltulose und Ginseng.

Zu dem gesundheitlichen Mehrwert des Funktionsgetränks: Zusätze wie der B-Vitamin-Komplex und Magnesium unterstützen den Energiestoffwechsel und Vitamin C und Selen unterstützen das Immunsystem bei seiner Abwehrarbeit. Quitte, Grapefruit und Sanddorn sowie ein fruchtig-herber Tee-Mix aus Hibiskus, Melisse und Pfefferminz runden den NaturalVitalizer ab. Substanz, welches in Kooperation mit der Dr. Niedermaier Pharma GmbH als Forschungspartner entwickelt wurde, ist aktuell hauptsächlich im OnlineVertrieb erhältlich, wird aber seine Vertriebswege auf entsprechende Kanäle (Natur- und Feinkost, Fitness & Wellness sowie Premium-Gastronomie) erweitern. Von bekannten Energydrinks grenzen sich die beiden Unternehmensgründer bewusst ab. Sie haben den Anspruch, ein Funktionsgetränk auf den Markt zu bringen, das die Aspekte Gesundheit und Energie verbindet und nicht nur eine reine Marketingmaschine ist.

01. Mai 2016

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