Wirkungsweise und Zulassung von Cannabis-Supplementen im Leistungssport
Befürwortet oder verharmlost PULSTREIBER plötzlich Drogenkonsum oder macht sich für eine Legalisierung stark? Mitnichten. Auch würden wir niemals Produkte empfehlen, die auf der Dopingliste stehen. Dies wäre im Fall von Cannabis zutreffend. Beim nachfolgend vorgestellten „Cannabidiol“ sieht es mittlerweile anders aus. Schauen wir uns die Fakten einmal an…
Cannabidiol (CBD) ist das nicht-psychoaktive Cannabinoid der Cannabispflanze. Im Gegensatz zum Cannabiniod „THC“ (Tetrahydrocannabinol) besitzt es keine psychoaktiven Eigenschaften und somit auch kein Suchtpotential. Erst in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts gelang es Forschern, die Struktur von Cannabidiol und THC zu entschlüsseln. Cannabidiol ist eine natürliche Substanz, deren vielfältige Wirkung bereits in zahllosen Studien bewiesen wurde. Für Leistungssportler ist es besonders wegen seiner stark entzündungshemmenden, krampflösenden und schmerzstillenden Eigenschaften interessant. Bis zum Jahr 2017 befanden sich alle Cannabiniode auf der Anti-Doping-Liste der World Anti-Doping-Agency. Erst 2018 wurde Cannabidiol als einziges Cannabiniod von der Dopingliste genommen.
Nutzwert für Sportler
Fortschritte im Sport, egal ob Ausdauer- oder Kraftsport basieren immer auf dem Konzept der Überkompensation. Ich „überlaste“ den Körper im Training und nach entsprechender Ruhepause ist nicht nur der Ausgangszustand wiederhergestellt, sondern der Körper idealerweise etwas stärker. Diese Überlastung schüttet jedoch Stresshormone aus und führt zu kleineren Entzündungen im Körper, die sich auch als Muskelkater bemerkbar machen. Unzureichende Regeneration führt zu Übertraining und Verletzungen. Cannabidiol kann durch seine entzündungshemmenden Eigenschaften helfen, Mikroverletzungen und Entzündungsprozesse zu heilen, indem es körpereigene Prozesse unterstützt. Zudem wirkt es entspannend und kann so einen erholsamen, tiefen Nachtschlaf fördern.
Produkt & Hersteller
Nach mehr als 12 Monaten intensiver Entwicklungsarbeit hat die Firma „CANNASPORT“ aus Österreich ein CBD-Produkt entwickelt, das frei von THC (<0,00%) ist. Durch ein spezielles Herstellungsverfahren werden sämtliche nicht erwünschte Stoffe aus dem Extrakt gefiltert. Bei jeder einzelnen Produktion wird der Extrakt bzw. das Endprodukt auf den Cannabinoid-Gehalt überprüft. Das „cbd2c system“ von CANNASPORT entspricht daher zu 100% den Richtlinien der World Anti-Doping-Agency. Dies unterscheidet das Produkt von den handelsüblichen CBD-Präparaten, die aus der Cannabispflanze gewonnen werden – hier können rechtlich bis zu 1% THC (Schweiz) bzw. bis zu 0,2% (Österreich) enthalten sein. Hier ist die Gefahr für den Sportler, den dopingrelevanten Grenzwert zu überschreiten, eindeutig zu hoch und von einer Nutzung ist dringend abzuraten.
Anwendung
Das CBD-Supplement von CANNASPORT besteht aus zwei Komponenten, dem „ECS-Booster“ und den „CannaDrops“. Diese Aufteilung ist notwendig, da die unterschiedliche Konsistenz der beiden Flüssigkeiten als Verbindung nicht stabil genug gewesen wären. In der gewählten Form garantieren die Tropfen eine bestmögliche Bioverfügbarkeit, Wirkung und Aufnahme im Körper. Die Anwendung sieht wie folgt aus: 10 Tropfen des ECS-Boosters unter die Zunge tropfen und ca. 1 Minute einwirken lassen. Nach Einwirken des ECS-Boosters 10 Tropfen der CannaDrops ebenfalls unter die Zunge tropfen und etwa 1-2 Minuten einwirken lassen. Die Produkte können einerseits zu regenerativen Zwecken verwendet werden (z.B. nach harten Trainingseinheiten) oder als Unterstützung bei akuten Verletzungen regelmäßig bis zu 2x täglich über einen Zeitraum von zwei Wochen. Das Set ist zum Preis von 79,90 € online erhältlich.
Fragen an den bzw. die Experten
Wie sind du und dein Geschäftspartner auf den Einsatz von Cannabidiol im Sport gekommen?
Ich selbst war insgesamt 25 Jahre im Leistungssport aktiv und bin seit 17 Jahren als Entwickler von Sport Supplements tätig. Dass Canabinoide medizinisch relevant und nützlich sind, war mir schon seit einigen Jahren bewusst, doch im Sport waren sie leider aufgrund der Dopingrichtlinien verboten. Speziell CBD rückte in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der Forschung, da es das Cannbinoid mit dem am Abstand größten medizinischen Potential ist. Als bekannt wurde, dass es von der Dopingliste genommen wurde, wussten wir, dass dies die Chance ist, das Produkt unseres Lebens zu schaffen.
Wie waren die ersten Reaktionen auf die Geschäftsidee?
Wir waren überrascht, dass die Sportszene wenig Berührungsängste mit der Pflanze hat. Ich vermute, es hängt auch mit unserem Auftreten als Ganzes zusammen. Seriosität ist uns sehr wichtig, aber speziell in der Hanfbranche nicht immer gegeben. Unser alleiniger Fokus auf den Sport und unsere strengen Qualitätsanforderungen dürften die Sportler überzeugen.
Wer kann von Euren Produkten profitieren?
Grundsätzlich jeder Sportler. Ob Ausdauersportler oder Kraftsportler – sie alle beanspruchen ihre Muskulatur in hohem Maße.
Sind die positiven Wirkungen bei Einnahme sofort spürbar?
Die positiven Effekte sind meist binnen Sekunden spürbar. Da unsere Tropfen sublingual, d.h. unter der Zunge über die Schleimhäute aufgenommen werden, durchdringen die Stoffe auf direktem Weg die Blut-Hirn-Schranke. Der Weg über die Verdauung würde einen zu großen Wirkstoffverlust bedeuten.
Woher bezieht Ihr Eure Rohstoffe?
Unsere Rohstoffe kommen ausschließlich aus der Europäischen Union, die Abfüllung und Herstellung erfolgt in Österreich.
Können die schmerzlindernden Wirkstoffe nicht dazu führen, dass Sportler wichtige Warnsignale übersehen?
Ja, deshalb mahnen wir auch zu einem verantwortungsbewussten Umgang. Wir wollen nicht, dass man unser Produkt dazu missbraucht, um im Wettkampf weniger Schmerzen zu haben. Auch wenn es sich hier um kein chemisches Schmerzmittel handelt – auf Dauer kann das zu Überlastungen und Verletzungen führen.
Sind Eure Produkte für den Dauergebrauch bestimmt oder nur nach extremen Belastungen?
CBD ist zur regelmäßigen Einnahme geeignet, denn es gibt keine Gewöhnungseffekte und auch keinerlei Suchtpotential. Um zum Beispiel von den krampflösenden Eigenschaften zu profitieren, genügt bereits eine geringe Dosis von 5-10 Tropfen. Dementsprechend ergiebig ist dann auch eine solche Packung. Hier kommt man selbst bei regelmäßigem Gebrauch zwei Monate aus. Der hohe Preis liegt einerseits an dem teuren Rohstoff an sich, auf der anderen Seite auch an dessen Qualität. Dieses spezielle Gewinnungsverfahren, das es uns ermöglicht, das in der Pflanze enthaltene THC komplett heraus zu filtern, erfordert viele Arbeitsschritte und auch eine deutlich Anzahl an hochqualitativen Blüten. Daneben wird noch ein Verfahren angewendet, auf das Hersteller billiger Öle verzichten. Um CBD in seiner aktiven Form zu gewinnen, muss es nämlich erst umgewandelt werden. Im Rohöl liegt es nämlich nur in Form von CBDA (CBD-Säure) vor. Erst durch den so genannten Decarboxylierungsprozess wird CBDA in das richtige CBD umgewandelt. Dies erklärt auch die großen Qualitätsunterschiede bei den Ölen. Der Unterschied wird spürbar sein.
Andreas Wünscher (Geschäftsführer der herstellenden Firma „Wuweg Sport Solutions GmbH“, Sportjournalist und international erfolgreicher Triathlet mit mehrfachen Ironman-Teilnahmen)
Fotos: Wuweg Sport Solutions GmbH, Pixabay
01. Dezember 2021