Buchvorstellung: Born to Run

„Born to Run“ erzählt die Geschichte der Tarahumara, eines geheimnisvollen Volkes, welches in den Tiefen der Copper Canyons in Mexiko versteckt lebt. Was die Tarahumara auszeichnet, ist ihre einzigartige Fähigkeit, mühelos extreme Distanzen laufend zu bewältigen. Die Geschichte dieser Wunderläufer war für den von Laufverletzungen geplagten Autor der Grund, zu erforschen, warum Laufen für diese Menschen so natürlich wie das Atmen ist und warum sie trotzdem gewaltiger Laufumfänge von Verletzungen und Verschleißerscheinungen verschont bleiben. Der Autor pflegt zwar einen etwas holprigen Schreibstil und stellt manche seiner Protagonisten etwas zu malerisch dar, aber die Mischung aus Sachbuch und Abenteuergeschichte kommt an. Besonders interessant ist der Abschnitt, in dem Christopher McDougall auf die zentrale Frage eingeht, ob der Mensch überhaupt zum Laufen geboren ist. Zur Beantwortung werden hier nicht nur Aspekte der Anatomie, sondern auch anthropologische Argumentationen dargelegt. Dies gibt dem läuferischen Roman den nötigen Tiefgang und auch Nutzwert. Fraglich jedoch, warum der Titel kein einziges Bild der Tarahumara und den ebenfalls in der Erzählung vorkommenden Ultraläufern enthält. Gerade dies hätte der ganzen Geschichte zu mehr Glaubwürdigkeit und einer besseren Illustration des Geschriebenen verholfen. Vor allem in Hinblick auf die ausgeschmückte Darstellung der handelnden Personen ein grobes Versäumnis.
Born to Run
Autor: Christopher McDougall
Blessing Verlag
ISBN: 978-3-89667-366-4
Preis: 19,95 Euro
„Born to Run“ erzählt in spannender Form die Geschichte eines Volkes, welches sich die uns innewohnende Fähigkeit zum mühelosen Laufen immer noch bewahrt hat und was wir davon lernen können.

15. November 2016