Buchvorstellung: Ansgar Brinkmann

Rückgrat statt Bilderbuchkarriere

Er gilt als einer der letzten Straßenfußballer, die den Sprung zum Profi geschafft haben. Doch Ansgar Brinkmann hatte viele Spitznamen. Weißer Brasilianer, Kultspieler oder der Mann, der eine große internationale Karriere verschenkt hat: In fast 20 Jahren als Profifußballer hat er eine Menge Schlagzeilen produziert. Die von Sportjournalist Bastian Henrichs geschriebene Autobiografie "Ansgar Brinkmann - der weiße Brasilianer" erzählt Geschichten und Anekdoten aus dem Leben des als unkontrollierbar geltenden, aber sehr beliebten Wandervogels, der bei 13 Vereinen und unter vielen Trainern spielte. Kurzweilig, schonungslos offen und witzig ist man Brinkmann´s Leben auf der Spur. Ihn trieb immer der Spaß am Fußball und die Leidenschaft zum Spiel. Ihm waren Ehrlichkeit und Rückgrat wichtiger als eine Bilderbuchkarriere im großen Stil. Erstaunlich, was Brinkmann sich seinerzeit erlauben durfte oder auch nicht. Verfolgungsjagden mit der Polizei, unterschriebene Verträge bei zwei Vereinen gleichzeitig, skandalöse Parties – heutzutage wäre das so nicht mehr möglich. Gerade diese Anekdoten machen das Buch besonders lesenswert, weil sie einen Einblick geben in Brinkmann´s einzigartiges Leben und weil sie zeigen, dass er gutgläubig, authentisch und vor allem menschlich ist. Sportlich konnte er ein Spiel allein entscheiden, sein Übersteiger ließ viele Gegner alt aussehen. Doch Ansgar war sich auch nicht zu schade, in der Kreisklasse zu kicken, wenn er mal wieder degradiert wurde. Im Buch erfährt man Hintergründe, warum es mit manchen Trainern einfach nicht gepasst hat und warum andere immer mit ihm rechnen konnten.

Ansgar Brinkmann - der weiße Brasilianer
Autoren: Bastian Henrichs
Gebunden, 208 Seiten
Delius Klasing Verlag
ISBN: 978-3-7688-3264-9
Preis: 19,90 €