ProB: Titans sind Hauptrundenmeister der Südstaffel
Zum ersten Mal schließen die Dresden Titans eine Hauptrundensaison in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB als Hauptrundenmeister ab – und das einen Spieltag vor Ende der regulären Saison! Mit dem 80:71-Erfolg gegen die OrangeAcademy bleiben die „Titanen“ seit sechs Partien ungeschlagen, fahren den insgesamt 17. Saisonsieg ein. Und das obwohl die Gastgeber mit Daniel Kirchner und Georg Voigtmann auf zwei Fünftel ihrer Starting Five verzichten mussten. Matchwinner wurde dafür Sebastian Heck, der mit 21 Zählern und fünf Dreiern ohne Fehlwurf großen Anteil am Sieg gegen die Talentschmiede aus Ulm trug. Nun haben Dresdens Korbjäger Zeit, die Früchte ihrer Arbeit zu genießen. Das letzte Saisonspiel gegen Hanau findet in 10 Tagen statt, die Playoffs, mit der nun optimalen Ausgangsposition für Dresden, beginnen erst am letzten Märzwochenende.
Das Spiel
Die ersten Minuten gestalteten sich auf beiden Seiten offensiv eher zäh. Statt Korberfolgen gab es Dresdner Ballverluste und Fehlwürfe. Erst Julius Stahl konnte nach drei Minuten mit zwei cleveren Läufen in den Rücken der Defensive den Bann brechen und Zähler auflegen. Ulm wirkte dagegen am Brett und im Schnellangriff wacher, aggressiver. Vor allem Jeremy Sochan war dadurch im Abschluss effektiv. Zudem gaben die Titans zu viele Offensivrebounds ab, was den Gästen immer wieder zweite Chancen ermöglichte, die Sochan, Moritz Krimmer und Igor Milicic eiskalt nutzten. Doch Heck war dann Wurfglück von außen beschert, seinen zweiten Dreier traf er, aus der Not geboren, mit Brett. So konnte Bela Wenczel zum Viertelende mit seinen Freiwürfen zum 16:16 ausgleichen. Das nächste Highlight war indes den Gästen vergönnt, als Latrell Großkopf im Fastbreak den Ball brutal durch den Ring drückte. Doch Heck behielt sein heißes Händchen, antwortete auf die Athletik der Orangenen mit einem weiteren Fernwurf und hielt seine Farben in der Partie. Insgesamt war zwar noch immer wenig Rhythmus in Dresdens Offensive. Aber der Kampfgeist und die Verteidigung stimmten nun. Viele Ulmer Turnover wurden zumindest teilweise in Zählbares umgemünzt – Bryan Nießen und Aaron Kayser warfen sich so auf das Scoreboard und Dresden erstmalig in Front. Ein herrlicher „Touchpass“ von Stahl auf den dann stopfenden Kayser erhöhte die Führung zur Halbzeit sogar auf 34:31.
Nach der Unterbrechung blieb es dann hart umkämpft. Ulms Milicic dominierte in dieser Phase die Bretter und punktete mehrfach im Nachsetzen. Auf Seiten Dresdens netzte dafür Heck seinen bereits vierten Dreier des Abends. Weitere Punktelieferanten für die Titans waren Stahl, Kayser und schließlich Nießen, nach dessen Distanztreffer Gästecoach Anton Gavel zur Auszeit griff. Aus dieser trafen Max von der Wippel, Heck und Lenny Larysz in Brettnähe. Doch jeder Zweier Dresdens wurde durch einen Dreier Ulms beantwortet. Larysz und der glänzend aufgelegte Heck verteidigten jedoch über vier getroffene Freiwürfe vor dem letzten Viertel einen knappen 55:51-Vorsprung. Und pünktlich zum letzten Durchgang fand Larysz langsam auch seinen Wurf von außen, versenkte seinen ersten Dreier der Nacht. Titan Lorenz Domrös packte gleich nochmal drei Zähler dazu, was die erste zweistellige Führung bedeutete. Die Energie des Tabellenführers war jetzt greifbar, der als Team verteidigte und jeden weiteren Korb frenetisch von der Bank bejubelte. Doch die jungen Ulmer steckten nicht auf, meldeten sich mit einem Dreier durch Nicolas Bretzel zurück. Nach einer Auszeit durch Titanscoach Fabian Strauß legten dann die Gastgeber wieder los, trafen durch Larysz für Drei und zogen mehrere Fouls. Auch von der Wippel steuerte weitere, dringend benötigte Zähler bei, denn die Academy blieb über Sochan und Bretzel korbgefährlich und in Schlagdistanz. Passenderweise lieferte schließlich „Hot-Hand“ Heck anderthalb Minuten vor Ultimo mit seinem fünften Dreier den Dolchstoß zum 76:66. Auch ein Dreier Milicic änderte nachfolgend nichts mehr am Spielausgang. Heck nahm noch ein wichtiges Offensivfoul auf, Nießen traf vier Freiwürfe und die „Titanen“ blieben stabil, verteidigten mit der Sirene ihren 80:71-Heimsieg zur Hauptrundenmeisterschaft!
Stimmen zur Partie
Der Matchwinner war im Nachgang sehr froh über seine außergewöhnliche Wurfleistung. „Für mich war es natürlich ein gutes Spiel, vor allem was die Wurfquote von außen betrifft, mit der ich mich in dieser Saison ja eher schwer getan habe“, gab Sebastian Heck mit einem Lächeln zu Protokoll.
Ulms Coach Anton Gavel hatte diese Leistung jedenfalls nicht auf der Rechnung: „Die Niederlage nehme ich auch auf meine Kappe. Heck hatten wir als Schütze so nicht auf dem Schirm und im Scouting Report.“
Fabian Strauß wusste dagegen, dass es bei Heck manchmal etwas dauert: „ Einige Spieler musst du über mehrere Wochen kitzeln, ehe sie auf dem Feld explodieren. Wir sind jedenfalls auf dem richtigen Weg, aber, hoffentlich, noch nicht fertig“, so der Headcoach Dresdens schmunzelnd. „Jetzt werden wir das Training etwas umstellen, werden versuchen, die Köpfe vor der nächsten Saisonphase freizubekommen.“
Foto: PR
11. März 2021