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Mit dem Rad durchs Leben: Welche Vorteile Alltagsradler haben

Frau mit schwarzem Rock, die auf einem weißen Fahrrad fährt

Mehr als zehn Millionen Deutsche sind täglich mit dem Fahrrad unterwegs. Rund zwei Drittel der Bevölkerung sitzen dabei pro Woche zumindest einige Stunden im Sattel. In Zeiten der Klimakrise fahren viele mit dem Rad sogar zur Arbeit, wobei sich der Alltagssport laut Radmarktstudie auch während der Corona-Pandemie positiv entwickelt hat. Aus gutem Grund – denn wer im Alltag auf das Fahrrad setzt, genießt zahlreiche Vorteile.

Was zum Radfahren motiviert: Gesundheit als Priorität

Seit Jahren ist das Radfahren in Deutschland ein anhaltender Trend. Zum Fahren motiviert wird ein nicht zu unterschätzender Anteil der Bevölkerung von der Klimakrise, denn auf dem Rad verursacht man keine CO2-Emissionen und verbessert so seinen ökologischen Fußabdruck. Wer jeden Tag fünf Kilometer per E-Bike statt Auto zurücklegt, spart im Jahr sogar mehr als zwei Tonnen CO2. Pro Kilometer sind es mehr als 100 Gramm, wobei sich der Umstieg aufs Rad besonders auf Kurzstrecken lohnt. 40 Prozent aller Autofahrten sind nur wenige Kilometer lang. Gerade in diesem Fall entstehen viele Schadstoffe, weil kalte Motoren besonders viel Benzin verbrauchen.

Die einzige Motivation zum Fahrradfahren sind eingesparte Emissionen aber nicht. In städtischen Gebieten ermöglichen fahrradfreundliche Verkehrssysteme und die stetige Weiterentwicklung praktischer Radmodelle, wie beispielsweise innovative, klappbare E-Bikes, nicht nur eine Reduzierung von CO2-Emissionen, sondern auch eine Zeitersparnis beim Pendeln. Von der Parkplatzsuche bis hin zum Stau umgeht man auf dem Zweirad viele Zeitfresser. Davon abgesehen freut sich der Geldbeutel, was gerade angesichts des zunehmend teuren Benzins ein nicht zu unterschätzender Antrieb für Alltagsradler sein kann. Trotz Motivationen wie dieser setzt noch immer ein Großteil aller Menschen der Gesundheit zuliebe aufs Fahrrad. Die Corona-Pandemie hat diesen Antrieb verstärkt, weil Gesundheitsangelegenheiten spätestens in der Krise zur Priorität geworden sind.

Gesundheitsvorteile: Inwiefern Alltagsradler gesünder sind

Aus gesundheitlicher Sicht profitieren Alltagsradler von verschiedenen Vorteilen. Schon Fahrten von rund 15 Kilometer pro Stunde wirken sich positiv aus, wenn sie regelmäßig stattfinden. Experten empfehlen, etwa fünfmal pro Woche eine halbe Stunde im Sattel zu verbringen. Das erreichen die meisten Arbeitnehmer schon, wenn sie per Rad zur Arbeit fahren. Damit verschaffen sie sich vor allem drei gesundheitliche Vorteile.

1. Per Rad gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Regelmäßige Radtouren stärken erwiesenermaßen das Herz-Kreislaufsystem. Denn beim Radfahren erhöht sich die Herzfrequenz, wodurch sich die Gefäße weiten. Das Blut kann daraufhin schneller fließen, sodass der Kreislauf in Schwung gebracht wird. Weil so das Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle sinkt, erhöht das Radfahren im Alltag die Lebenserwartung. Laut einer Studie des Forschungsinstituts IRAS an der Universität Utrecht sogar um drei bis 14 Monate.

2. Mit dem Fahrrad an die Kilos

Wer zu viel auf den Hüften hat, kann mit mäßig anstrengendem Ausdauersport wie dem Radfahren seinen Abnehmerfolg steigern. Pro Stunde verbrennt man auf dem Rad abhängig von der Intensität und dem Körpergewicht 400 bis 1.000 Kalorien. Wer ein Kilo verlieren will, muss durchschnittlich etwa zehn bis elf Stunden im Sattel sitzen. Bereits nach einer Woche ist ein Effekt zu erkennen, wenn man täglich 30 bis 60 Minuten auf das Zweirad steigt. Denn nahezu alle wichtigen Muskelgruppen werden von der Bewegung angesprochen. Neben den Beinen, dem Gesäßbereich und dem Rücken trainieren Alltagsradler auch die Arme, den Schulterbereich und den Nacken. So wie die Muskelmasse zunimmt, sinkt der Körperfettanteil. Auf lange Sicht bringt das weitere Gesundheitsvorteile mit sich, weil sich mit dem Gewicht auch das Risiko für Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes verringert.

3. Stressabbau im Sattel

Der Alltag ist heutzutage stressig, wobei die psychische Belastung erwiesenermaßen körperliche Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Probleme nach sich ziehen kann. Als Gegenmaßnahme empfehlen Experten Stressbewältigungsmethoden wie Bewegung, die beim Loslassen belastender Ereignisse helfen. Auf dem Rad dem Stress davonzufahren, kann eine Möglichkeit sein. Nicht nur dank Stressabbau stärken regelmäßige Radtouren die Psyche. Zudem macht das Radfahren glücklich, weil durch die gleichmäßige Bewegung schon nach etwa 30 Minuten Glückshormone ausgeschüttet werden. Dementsprechend sind Alltagsradler nicht nur entspannter, sondern leiden auch seltener an psychischen Erkrankungen wie depressiver Verstimmung.

Fazit: Fahrradfahren im Alltag lohnt

Angesichts der genannten Vorteile lohnt sich Fahrradfahren im Alltag für jeden. Tatsächlich scheinen viele Deutsche das erkannt zu haben, denn immer mehr von ihnen lassen das Auto stehen. Laut Fahrrad-Monitor nutzten nur 61 Prozent aller Autobesitzer im Jahr 2019 noch regelmäßig ihr Fahrzeug, Tendenz sinkend. Besonders E-Bikes werden zunehmend beliebt, denn jährlich lassen sich damit bis zu 20 Prozent an Mobilitätskosten sparen. Im Hinblick auf die Rad-Variante gilt, dass Gravel-, Trekking-, All-Terrain- und Mountainbikes vornehmlich fürs Gelände gemacht sind. Cityräder ermöglichen dagegen komfortable Alltagsfahrten und gemütliche Wochenendausflüge.

Bei der Anschaffung eines angemessenen Fahrradmodells für den Alltag kommt es allerdings auch auf praktische Eigenschaften an. Leichte Räder mit platzsparender Form bieten sich beispielsweise an, wenn man sie manchmal auch in Bus und Bahn mit sich führen möchte. Wichtig ist ebenfalls, dass man das Radmodell am individuellen Körperbau und Fahrstil orientiert. So vor allem hinsichtlich der Rahmengröße und des Abstands zwischen Sattel und Lenker. Das Oberrohr des Rahmens sollte den Fahrer beispielsweise nicht berühren, sondern weit genug unter ihm liegen. Zudem sollte der Lenker ausreichend Abstand zum Sattel haben, damit die Beine nicht an die Lenkstange stoßen. Dabei ist der Sattel idealerweise so positioniert, dass die Kniescheibe bei waagerechten Pedalen genau senkrecht über der vorderen Pedalachse liegt.

Foto: Unsplash

06. Dezember 2023

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