Atlantiküberquerung mit Stand-up-Paddleboard: Michael Walter kurz vor Start

Mit einer spektakulären Aktion will der Kieler Extremsportler und Umweltaktivist Michael Walther verdeutlichen, dass die Reise in eine klimafreundlichere Zukunft längst überfällig ist. Er wird mit einem speziell entwickelten Offshore Stand-up-Paddleboard den Atlantik von Portugal nach Südamerika überqueren. Die 6.000 Kilometer will er in etwa 3 Monaten allein und ohne Unterstützung von außen bestreiten. Die Reise startet im September.
Von der Hamburger Alster auf den Atlantik
Eine extreme Herausforderung, die symbolisch dafür steht, dass große Veränderungen nur Schritt für Schritt – oder in diesem Fall Paddelschlag für Paddelschlag – gelingen können. „Die Strecke über den Atlantik ist lang, genau wie der Weg in eine wirklich nachhaltige Zukunft“, sagt Walther. „Aber das Entscheidende ist: Wir müssen jetzt anfangen, konsequent und mit Ausdauer. Jedes Zögern kostet Zeit – und die haben wir nicht mehr.“
Nach Probetouren auf der Ostsee und einer Taufe im Olympiahafen Schilksee wurde das Offshore-Board am Donnerstag auch auf der Alster zu Wasser gelassen. Mitte August bricht Walther zudem zu einer längeren Test-Tour auf der Ostsee auf. Am 15. September sticht er dann von Lagos aus in See. Dabei setzt Walther auf minimalistische, aber hochfunktionale Ausrüstung, um die wochenlange Belastung zu bewältigen – eine Analogie zum Klimaschutz, der ebenso auf kluge Strategien und langfristiges Durchhaltevermögen angewiesen ist.
Starke Partner an der Seite
Der Kieler wird diese Reise unabhängig und ohne externe Unterstützung unternehmen. Damit dies gelingen kann, muss das spezielle Board ihm einen Überlebensraum, ausreichend Platz für die Verpflegung und die notwendige Sicherheits- und Navigationsausrüstung bieten. Die besondere Konstruktion ermöglicht es Walther, etwa 90 Tage allein auf dem Atlantik zu verbringen. „Die mentale Herausforderung ist bei dieser Reise besonders groß. Ich werde während der Überquerung kaum einen Fortschritt sehen. Durch Wind und Strömung kann es außerdem auch gut passieren, dass ich mich teilweise trotz der harten, körperlichen Anstrengung vom Ziel entferne. Das werden sicher die Momente, in denen ich mit der Herausforderung echt hadere“, so Walther.
Unterstützt wird der Extremsportler bei dieser Reise durch das Familienunternehmen VILSA-BRUNNEN, den japanischen Uhrenhersteller SEIKO, dem Logistikunternehmen Gebrüder Weiss, die boot Düsseldorf, den Sports for Future e.V., die Paulchen-Esperanza-Stiftung sowie durch zahlreiche weitere Partner.
Datensammlung für wissenschaftliche Zwecke
Um mit dieser Reise auch unmittelbar einen hilfreichen Beitrag für mehr Umweltschutz zu leisten, wird Michael Walther während der Ruhephasen mit einem Hydrofon akustische Unterwasseraufnahmen sammeln, die dann direkt per Satellitenverbindung an das Bremerhavener Alfred-Wegner-Institut gesandt, ausgewertet und Wissenschaftler*innen und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.
Das Projekt ist Teil der Zero Emissions Initiative, die seit 17 Jahren mit außergewöhnlichen Aktionen Menschen für Meeres- und Klimaschutz begeistert. Walther wurde für sein Engagement u.a. von der Deutschen UNESCO-Kommission und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgezeichnet und verbindet in seinen Expeditionen sportliche Extreme mit klimapolitischer Aufklärungsarbeit.
Über Zero Emissions
Das Zero Emissions Projekt wurde 2008 von Thomas Reinke und Michael Walther gegründet, um mit außergewöhnlichen Aktionen Menschen für Umwelt- und Klimaschutz zu begeistern. Es setzt auf innovative Ansätze und positive Botschaften, um nachhaltiges Denken und Handeln in den Alltag zu bringen. Neben reinen Extremsportprojekten, wie einer klimaneutralen Reise um Schleswig-Holstein (2020) oder quer durch Deutschland (2022) nutzt der Initiator Michael Walther seine Reisen auch für Vorträge und Filmproduktionen. So entstand bei einer Reise mit dem Stand-up-Paddleboard vor Grönland der international mehrfach ausgezeichnete Film „The Great Route“ und im Mai 2025 ist die Dokumentation „Time to Act“ in die deutschen Kinos gekommen, die das Team 2024 auf Island gedreht hat.
Foto: PR / Valentin Böckler
13. August 2025