Training

Holzhacken vs. Hightech

Holzhacken

Ähnlich wie auf dem Computermarkt tut sich auch im Bereich der Trainingsmethodik und der Entwicklung von Trainingsgeräten ständig etwas Neues. Mit regelmäßiger Häufigkeit wird der Markt mit neuem Trainingsequipment überschwemmt und Trends werden ausgelöst. Einher gehen immer auch die passenden Studien, die belegen, dass eben jenes Trainingsgerät, eben jene Trainingsmethode das Nonplusultra für die Leistungssteigerung ist.

Fleiß schlägt Talent (und Equipment)

Ich kann mich noch gut an meine mittleren Schuljahre erinnern. Da gab es immer ein paar Spezialisten, die ständig mit dem neuesten Bike oder den neuesten Basketballschuhen unterwegs waren. Leider hilft das Edelbike wenig, wenn die Puste nicht reicht und auch ein Basketballschuh, der sonst von Michael Jordan getragen wird, garantiert nicht, dass man auch wie selbiger spielt. Besagte Schulkameraden wurden mehr oder weniger zum Synonym für den Sportler, der mangelnden Trainingsfleiß mit teurer Ausrüstung zu kompensieren sucht. Bei weitem kein edles Ideal. Auf der anderen Seite erinnere ich mich aber auch an russische Sportkameraden, die unter fast schon erbärmlichen Bedingungen trainierten, weder Eiweißshakes noch Vitaminpillen kannten und auch sonst sehr spartanisch ausgestattet waren. Aber diese Jungs waren fit, hatten Biss, Herz und eine fast schon unheimliche Ausdauer.

Also doch wieder "back to the roots"?

Wenn man das so liest, sollte man eigentlich zur Erkenntnis kommen, den ganzen „neumodischen“ Unsinn zu vergessen. Dann werden wir wieder fit, indem wir Holz hacken, Kartoffelsäcke schleppen, in kniehohem Schnee laufen und dreimal am Tag Großmutters Eintopf essen. Klingt überzogen? Ist es auch. Schließlich stellen wir Euch im PULSTREIBER nicht umsonst interessante Trainingstechniken, Ernährungsstrategien und Trainingsgeräte vor. In diesem Bereich sollten wir als engagierte Sportler Augen und Ohren offen halten und es spricht nichts dagegen, entsprechende Produkte auch sinnvoll für sich zu nutzen. Allerdings können diese nur das „Tüpfelchen auf dem i“ sein. 99 Prozent des Trainingserfolges bestehen nun mal aus Schweiß, Fleiß, Einsatz und einem unbeugsamen Willen.

Fazit

Lieber ein hartes Training mit „Steinzeitausrüstung“ als ein Babyworkout mit NASA-geprüftem Hightech-Equipment.

Foto: Rolf Menk

12. August 2020

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